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Minnesang.com Dr. Lothar Jahn Guderoder Weg 6 34369 Hofgeismar 05671-925355 E-mail an Minnesang.com KANDIDATINNEN UND KANDIDATEN 2023: Christine Zienc-Tomczak ![]() Knud Seckel ![]() Michael Eberle ![]() Korydwenn Robert Schuchardt PREISTRÄGER DES FALKENSTEINER MINNETURNIERS ![]() ![]() > Beim Falkensteiner Minneturnier 2010, "Tribut an Ougenweide", gingen alle drei Preise an "Die Irrlichter". > Beim Falkensteiner Minneturnier 2009, "Spruchgesang und Sachsenspiegel", ging der Hauptpreis an Davide Di Giannantonio, die Publikumspreise gingen an Hans Hegner, Olaf Casalich und Davide Di Giannantonio. Knud Seckel gewanna auch beide Preise beim Minneturnier 2022. SPIELLEUTE UND CHOR ![]() MUSIKTHEATER DINGO MIT GÄSTEN DIE MODERATOREN: MEISTER FRAUENLOB, dargestellt durch Peter Will ![]() HENKER STEMPFEL, dargestellt durch Bernd Bonnet - Besonderer Dank gilt dem Burgherrn Joachim Schymalla für die kontinuierliche Unterstützung von Anfang an! |
16. Falkensteiner Minneturnier Sa 19. August 2023, 19.30 Uhr ![]() Das 16. Falkensteiner Minneturnier endete erneut mit einem Doppelsieg: Der Hauptpreis und der Publikumspreis gingen an Christine Zienc-Tomczak und ihre dramatisch ausgefeilte Darstellung der Kriemhild aus der Nibelungensage. Wie die Frau, die eigentlich nicht lieben wollte, dann doch dem starken Siegfried verfällt, der von ihrem Bruder Gunther immer wieder ausgenutzt wird, das brachte sie erstaunlich plastisch mit Gesang und Rezitation zum Ausdruck. Die schamlose höfische Intrige, bei der ihr Vertrauter Hagen zu Siegfrieds Mörder wird, was schließlich Kriemhild in einen gnadenlosen Rachefeldzug treibt, wird von der Akteurin aus Hannover nur angedeutet. Da das Publikum aber weiß, wie es weitergeht, wird dieser Kunstgriff umso beklemmender. Überhaupt war das Programm sehr tiefgründig und von Tragik durchdrungen – die aus der Bretagne stammende, inzwischen in Deutschland lebende Sängerin Korydwenn führte in die Sagenwelt um König Artus und die beiden großen Liebenden Tristan und Isolde ein. Michael Eberle aus Hamburg bot dagegen einen biblischen Stoff dar: die Evangelienharmonie des Otfried von Weißenburg wurde gekonnt und in großer Ausführlichkeit in Althochdeutsch vorgestellt: von der Bergpredigt bis zur Auferstehung des Lazarus. Kurz und knapp und mit ironischen Brechungen führte dagegen Robert Schuchardt in die Welt des Sängerkrieges ein – neben einer stilechten Strophe aus der Jenaer Liederhandschrift und einem Lied des großen Walther von der Vogelweide scheute er sich auch nicht vor ironischen Brechungen. So trug er eine Zusammenfassung der Handlung als mitreißenden Rap zur Trommelbegleitung des Ougenweide-Frontmans Olaf Casalich vor. Das war als Gegenpol zur Schwere und Tiefe der anderen Geschichten auch nötig: Zum Glück gab es auch vom Musiktheater Dingo mit einer urkomischen Hexenszene, einem mitreißenden Spielmanns-Stück aus den Carmina Burana und natürlich den immer wieder erheiternden Dialogen der Moderatoren Meister Frauenlob und Henker Stempfel ein wenig Spaß. Bis sich die Tragik dann im Gemeinschaftsstück in ihren Höhenpunkt verdichtete: Eine Version des einzigen überlieferten germanischen Heldenepos, dem Hildebrandslied. Das Stück in althochdeutscher Sprache wurde msuikalisch in einer Gemeinschaftsversion dargeboten. Vorgegeben war nur ein Refrain, die Schilderung des schrecklichen Kampfes zwischen Vater und Sohn wurden in Variationen der vorgegebenen Melodie von den vier Beteiligten auf jeweils eigene Art dargeboten. In der Auszählpause zeigte der Doppelsieger des Vorjahres, Knud Seckel, dann sein Können: Er führte auf höchst unterhaltsame Weise unter Ausnutzung des gesamten Burghofes szenisch und musikalisch in die Geschichte des berühmten Parzival ein. Ein Refrain, bei dem das Publikum einstimmen durfte, sorgte dabei für Auflockerung. Nach dreieinhalb Stunden an einem lauen Sommerabend, der nur ab und zu durch ein paar kleine Regentröpfchen beendet wurde, stand das Ergebnis fest. Die offenbar sehr überraschte Doppelsängerin gab zwei Zugaben, bis alle Akteure gemeinsam als Schlusslied in die sehnende Klage des Minnesängers Wizlaws von Rügen einstimmten. DIE AKTEURE 2023: ROBERT SCHUCHARDT Robert Schuchardt hat sich seit vielen Jahren der mittelalterlichen Musik und der historischen Aufführungspraxis verschrieben. Er ist dabei als Musiker in den Ensembles Nimmersêlich und Spellbound zu erleben, aber auch solistisch konnte er schon als Sänger begeistern. Seine Liebe zu historischen Saiteninstrumenten wie Drehleier, Quinterne und Laute sind seit seiner Jugend ungebrochen. Dabei vertiefte er sein Wissen durch Unterricht bei bekannten Musikern der Szene und besuchte eine mehrjährige Fortbildung zur Musik des Mittelalters an der Akademie Burg Fürsteneck, die sich auch mit dem Thema Minnesang und ihren Quellen beschäftigte. Im Jahr 2016 konnte er schon im ersten Anlauf den Publikums- und Jurypreis beim Falkensteiner Minneturnier erringen. In diesem Jahr gibt Robert Schuchardt den Meistersänger und Zauberer Klingsor der auf die Wartburg gerufen wird, um im berühmten Sängerkrieg ein weises Urteil zu fällen. Welcher der Sänger wird dabei wohl sein Leben verlieren? Wir dürfen gespannt sein... KORYDWENN Claire Bénard-Stiller, unter ihrem Künstlernamen Korydwenn, ist eine klassisch ausgebildete Sängerin, die sich auf die Musik des Mittelalters spezialisiert hat. Sie begleitet sich selbst mit historischen Instrumenten wie der angelsächsischen Harfe. Neben der Alten Musik interpretiert sie auch das Repertoire ihrer Heimatregion, der Bretagne, und tritt regelmäßig als Solistin oder in verschiedenen Ensembles auf, z. B. mit der Folkband MaCalla, dem keltischen Musikduo mit Frank Kummer, der Pianistin Julia Reingardt oder den Chören der Staatstheater Kassel. Bei ihrem Auftritt beim Minneturnier in Falkenstein wird sie das Leben des berühmten Königs Artus sowie die tragische Liebesgeschichte zwischen Tristan und Isolde vorstellen. CHRISTINE ZIENC-TOMCZAK Christine Zienc-Tomczak ist eine Hannoversche Sängerin und Musikerin. 2010 nahm sie das erste Mal am Falkenstein Minneturnier teil im Rahmen des Tribut an Ougenweide. 2014 gewann sie zusammen mit dem österreichischen Minnesänger Thomas Schallaböck den Duettpreis auf Burg Falkenstein. 2015 sang sie als Ehrengast über den ‚künic von Marroch‘, einen Auszug aus dem Tannhäuser-Leich V und trat 2017 als eine von fünf Kandidatinnen für den ersten reinen Minnesängerinnen-Wettstreit an. In diesem Jahr übernimmt Zienc-Tomczak die Rolle der Kriemhild und erzählt, wie sie sich in Siegfried verliebt und über ihren ewig währenden Streit mit Brünhild um die Vormachtstellung im Nibelungenland. MICHAEL EBERLE Michael Eberle absolvierte 2022 sein Studium mittelalterlicher Musik an der Schola Cantorum Basiliensis in der Schweiz und ist seitdem im gesamten deutschsprachigen Raum als Lautenist und Sänger in verschiedenen Ensembles wie dem Ensemble Labyrinthus, Voce – Ensemble für Vokalkunst oder seinem eigenen Ensemble analógion aktiv. Sein Interesse gilt dabei insbesondere der geistlichen Musik und dem weltlichen Lied des Hochmittelalters sowie der epischen Dichtung, erstreckt sich aber auch darüber hinaus. Das schlägt sich auch in seinem Solodebut „wúntar“ nieder. Hier rezitiert er aus der episch angelegten Evangelienharmonie Otfrids von Weißenburg, dem ältesten Großtext deutscher Sprache aus dem 9. Jahrhundert, und begleitet sich dabei auf frühmittelalterlicher Laute und Leier. Auszüge aus diesem Programm werden beim Minneturnier in Falkenstein zu hören – und zu sehen – sein. >>> DIREKTKONTAKT ZUM KÜNSTLERISCHEN LEITER: Dr. Lothar Jahn, 0178-8156697 ==================================================== Achtung: Auch im nächsten Jahr finanziert sich das Turnier hauptsächlich durch Spendengelder und Sponsoren. Jede Unterstützung ist willkommen! Spenden unter Stichwort "Minneturnier" auf das Konto von Dingo Musik und Theater e.V., IBAN DE34 5205 0353 1100 0013 48, BIC: HELADEF1KAS. (hinter dem F ist eine "eins", kein "i"). Spenden sind auf Grund der Gemeinnützigkeit des Vereins steuerlich absetzbar. |
>> Unterkünfte in Falkenstein und Umgebung hier. UNTERSTÜTZER: die Kulturstiftung Sachsen-Anhalt Sachsen-Anhalt verfügt über einen außergewöhnlich reichen und vielfältigen Bestand an Baudenkmälern aus seiner kulturellen Vergangenheit. Dome, Klöster, Burgen und Schlösser stehen als Zeugnisse der verschiedenen baugeschichtlichen Epochen. 18 Bauten zu pflegen und zu erhalten ist unter anderem die Aufgabe der Stiftung. In den ersten Jahren war die „Stiftung Dome und Schlösser in Sachsen-Anhalt“, wie sie damals noch hieß, Veranstalter. Seit 2013 liegt das Minneturnier organisatorisch in den Händen des Vereins Dingo Musik und Theater e.V. (Hofgeismar) und finanziert sich durch Spenden und die Einnahmen aus dem Kartenverkauf. Seit 2016 fördert die Stiftung im Rahmen ihrer Möglichkeiten das Minneturnier erneut. Vielen Dank! SPENDER UND SPONSOREN: Deutsche Stiftung für Engagement und Ehrenamt, Kasseler Sparkasse, Schierker Feuerstein, Burgschänke Krummes Tor, Stephan Schmidt (Friends of Green Sonic), Förderverein Konradsburg e.V., Johanna Parisius, Philipp Seeger, Theresia Moser, Josef Brunner ("der von Hilfikon") VIDEOS VOM FALKENSTEINER MINNETURNIER >>Rückblick der Siegerin aufs Turnier ![]() >>IM BANN DER ALTEN EPEN Trailer mit allen Akteuren 2023 ![]() >>QUERSCHNITT Falkenstein 2022 ![]() >>NACH DER SÊNENDEN CLAGHE Ursel Peters singt das Lied von Wizlaw von Rügen beim Minneturnier 2019. ![]() >>WÊ DIR AREMUOTE Holger Schäfer singt Sangsprüche des Spervogels beim Minneturnier 2019. ![]() >> LERCHENLIED Gemeinschaftsstück der Sängerinnen und Sänger 2018 ![]() >> FALKENLIED. Gemeinschaftsstück der Sängerinnen 2017 QUERSCHNITT 2016 "Der Sang der alten Mauern", Teil 1" QUERSCHNITT 2016 "Der Sang der alten Mauern", Teil 2 ![]() QUERSCHNITT 2015 "Tannhäuser oder KEIN Sängerkrieg auf der Wartburg" Höhepunkte ![]() MINNEWUND Solistenpreis 2014 Holger Schäfer (Text: Ulrich von Liechtenstein, Musik: Lothar Jahn) ![]() UNDER DER LINDEN 2013: Finale aller Akteure ![]() 2010: Finale mit den "Merseburger Zaubersprüchen" ![]() 2012: Siegerpaar Tristan und Isolde ![]() "Meie dîn liehter schîn" Eröffnung Falkensteiner Minneturnier 2010 mit fast 50 Mitwirkenden ![]() 2010: "Dy Minne" mit Ehrengast Minne Graw DIE DVD ZUM MINNETURNIER Mehr Infos hier. DVD bestellen für 15 Euro plus 3 Euro Versand. CD-PRODUKTIONEN Im Zusammenhang mit dem Minneturnier entstanden zwei spannende CD-Produktionen: Spruchgesang und Sachsenspiegel 01 Vorrede (Sachsenspiegel) 02 Holger Schäfer: Wê dir, aremuote! (Spervogel) 03 Ensemble Lucidarium: Schlange Aspis (Konrad von Würzburg) 04 Triskilian: Do durch der werlde (Der wilde Alexander) 05 Musiktheater Dingo: Der kuninc Rodolp (Der Unverzagte) 06 Die Ungelichen: Fas et nefas (Carmina Burana) 07 Christoph Mächler: Sündege lust (Der Meißner) 08 Hans Hegner: Ich hôrt ein wazzer(Walther von der Vogelweide) 09 Ensemble Unicorn: Verschamter munt (Friedrich von Sonnenburg) 10 Ougenweide: Gerhard Atze (Walther von der Vogelweide) 11 Elster Silberflug: Mammon (Carmina Burana) 12 Frank Wunderlich: Von zwein ungelîchen wegen (Mechthild von Magdeburg) 13 Ensemble Lucidarium: Winder (Konrad von Würzburg) 14 Marcus van Langen: Weh dir, Welt! (Walther von der Vogelweide) 15 Nachrede (Sachsenspiegel) 16 Dagmar Jahn: Geh deinen Weg (Wizlaw von Rügen) > Bestellen für 15 € plus 3 € Versand. > Informationen und Liedtexte hier. Falken, Lerchen, Nachtigallen 01 Der Weckruf (Wizlaw von Rügen)- Musiktheater Dingo 02 Falkenlied (Der Kürenberger) - Hans Hegner 03 Under der linden (Walther von der Vogelweide) - Michael Hoffkamp 04 Das Lied von der Schwalbe (Heinrich von Morungen) - Holger Schäfer 05 Der meie ist komen gar wunneclich (Reinmar von Brennenberg) - Frank Wunderlich 06 Wê warumbe (Ulrich von Liechtenstein) - Thomas Schallaböck 07 Fröut iuch der vil lieben zît (Otto zum Turn) - Christoph Mächler 08 Sinc an, guldin huon (Neidhart) - Wünnespil 09 Der eitle Gockel (Neidhart) - Gisbert Ostermann 10 Der Fuchs und der Rabe (Der Kanzler) - Olaf Casalich 11 Falkenlied-Parodie (Mönch von Salzburg) - Dulamans Vröudenton 12 Der Vogel Krappaney (Hermann Dahmen) - Vinkoop 13 Lerchenlied (Bernart de Ventadorn) - Knud Seckel 14 Der vogele schal (Walther von der Vogelweide) - Jochen Faulhammer 15 Winterklage (Reinmar von Hagenau) - Wilfried Staufenbiel 16 Under den Linden (Walther von der Vogelweide/Carmina Burana) - Marcus van Langen 17 Falkentraum (aus dem Nibelungenlied) - Meister Frauenlob 18 Lerchenlied (Ausklang) (Bernart de Ventadorn) - Dagmar Jahn > Bestellen für 15 € plus 3 € Versand. > Informationen und Liedtexte hier. |
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Erinnerungen ans Falkensteiner Minneturnier 2006 - 2022 Hier ein Blick in die Geschichte des Events: 2006 Eigentlich machte nur der alljährlich von Burg zu Burg ziehende "Minnesänger-Wettstreit" Station auf der Burg Falkenstein im Harz. Doch die erfolgreiche Veranstaltung wurde zum Startschuss für eine eigene Reihe: Das Falkensteiner Minneturnier war geboren! Thema der Debütveranstaltung war 2006 - wie sollte es anders sein - die Erinnerung an den legendären Sängerkrieg auf der Wartburg. Die Sänger schlüpften im ersten Teil des Programms in die Rollen der bekannten Akteure des Wartburg-Krieges. Im zweiten Teil durfte jeder nach eigenem Geschmack ein Lied des Hohen Sangs ergänzen. Am Ende siegte Jochen Faulhammer aus Gudensberg, der Klingsor von Ungarlands Elisabeth-Prophezeiung dargeboten hatte, dazu eine Selbstpreisung des Sängers Frauenlob. Der Publikumspreis ging an Michael Hoffkamp. Peter Will leitete als Frauenlob die Veranstaltung, erstmalig war Bernd Bonnet als Henker Stempfel bei einem Sängerstreit sein Gegenpart. Diese Konstellation sollte noch viele Sänger-Wettstreite prägen. 2007 Beim 2. Falkensteiner Minneturnier am 11.8.2007 siegte Frank Wunderlich aus Lützelbach. Er zeigte den streitbaren Walther von der Vogelweide, der seine Abrechnung mit "Frau Welt" und dem "Herrn Papst" macht. Der Theologe aus dem Odenwald tat das mit sichtlichem Spaß und großen Einfühlungsvermögen in die Zeit. Der Publikumspreis ging an den jüngsten Teilnehmer: Malte Lange alias "Mino, der Barde" aus Kassel, gerade 18 Jahre geworden, durfte ihn unter großem Jubel des Publikums entgegennehmen. Sein jugendlicher Charme kam an. Weitere fünf Sänger aus ganz Deutschland hatten sich Hoffnung auf einen Preis gemacht, sie alle sangen Lieder des bekanntesten Deutschen Minnesängers Walther von der Vogelweide. Aufgrund der schlechten Wetterlage musste die Veranstaltung nach drinnen in den Königssaal der Burg verlegt werden, so dass nur diejenigen, die Karten vorbestellt hatten, zum Zuge kamen und mancher Interessierte am Burgtor abgewiesen wurde. 2008 Motto der Veranstaltung war "Ich zog mir einen Falken", nach dem bekannten Lied des Kürenbergers. Im voll besetzten Burghof erfreuten sich die Zuhörer in der lauen Sommerluft an den mal unendlich traurigen, dann wieder urkomischen Liedern über Falken, Lerchen und Nachtigallen. Man konnte hören, wie die Minnesänger mit viel Fantasie ihre eigene Befindlichkeit auf ganz unterschiedliche Weise mit dem Leben der Vögel in Bezug setzten. Am Schluss gab es zwei Sieger: Die Burgherrin kürte Knud Seckel aus Alsbach zu ihrem Favoriten, das Publikum wählte Wilfried Staufenbiel. Außerdem verkündete der Burgherr feierlich: Das Minne-Turnier ist zu einer festen Größe im Programm der Burg geworden. 2009 Im Juli 2009 fand das 4. Turnier statt. Im Zusammenhang mit dem Jubiläum der 800. Ersterwähnung Eikes von Repgow stand das vierte Minneturnier auf dem Falkenstein im Zeichen des Sachsenspiegels und der mittelalterlichen Spruchdichtung. Dabei trat Eike von Repgow persönlich aus seiner Gruft heraus - eindrucksvoll dargestellt durch Alexander Kreit. So wurde eine Zeit lebendig, in der es wichtig war, die oft verschwimmenden Grenzen zwischen Recht und Unrecht zu markieren. Das taten beide auf ihre Art: Die Dichter des Spruchgesangs wie Spervogel, Walther von der Vogelweide oder Der Unverzagte mit ihren belehrend-moralischen Liedern, Eike von Repgow und sein Unterstützer Hoyer von Falkenstein mit dem Niederschreiben des Rechtes im "Sachsenspiegel". Hauptsieger wurde Davide di Giannantonio aus Italien. Den Publikumspreis teilte sich der Italiener mit Hans Hegner und Olaf Casalich. 2010 Das fünfte Falkensteiner Minneturnier war etwas ganz besonderes: 40 Jahre Ougenweide wurden mit einer Tribut-Veranstaltung gefeiert, die Pioniere des Minne-Rocks waren selber vor Ort, als viele Interpreten der heutigen Mittelalterszene ihre Klassiker darboten. Die Veranstaltung endete mit einem Triumph: Alle drei Preise gingen an Die Irrlichter aus Köln, die ihren Ruf als erfolgreichstes Frauenensemble der deutschen Mittelalter-Szene damit einmal mehr unterstreichen konnten. Dabei gab es dann für die ebenso attraktiven wie musikalisch versierten Damen den heiß ersehnten Kuss vom "Herre Olaf", dem Ougenweide-Sänger Olaf Casalich. Neun Kandidaten standen im Wettbewerb und alle gaben ihr Bestes: Knud Seckel sang das Frühlingslied "Totus floreo" mit Emphase zu einer rhythmisch pointierten Begleitung. Marcus van Langen verausgabte sich beim "Rivalen" mit Schalmei als eifersüchtiger Liebhaber zum Humpa-Klängen. Der Multiinstrumentalist Skandor inszenierte die Fabel vom "Fuchs und Raben" in ungewöhnlicher Instrumentation mit Bandura, Cister und Basskrummhorn. Das Duo Vrouwenheide musste wegen krankheitsbedingten Ausfalls solistisch agieren, die Austreibung eines Wurmes mit sakralen Gesängen und Gebeten zum "Pferdesegen" gelang Frank Wunderlich trotzdem gut. Holger Schäfer interpretierte "Der Blinde und der Lahme" zur Harfe im als Flower-Power-Folk. Doch die Irrlichter mit ihrer Fassung von "Wann si dahs" überzeugten am meisten. 2011 Der Österreicher Thomas Schallaböck, seit drei Jahrzehnten ein Urgestein der Mittelalter-Musikszene im Alpenland, gewann den Hauptpreis beim 6. Falkensteiner Minneturnier. Den Publikumspreis errang Knud Seckel aus Alsbach. Sieben Sänger aus Deutschland und Österreich waren vom Veranstalter auf die Burg Falkenstein im Harz geladen worden, um sich im Wettstreit der Stimmen zu messen. Thema war in diesem Jahr "Sängers Lust, Sängers Leid" - mittelalterliche Lieder zum schwierigen Leben der fahrenden Sänger waren gefragt. Neben den beiden Preisträgern waren beim Wettbewerb zu hören: Marcus van Langen, Jochen Faulhammer, Frank Wunderlich, Hans Hegner und Jürgen Narbutt. Als Ehrengast sorgte Olaf Casalich von Ougenweide für Hochstimmung. Burgherr Joachim Schymalla lobte das hohe Niveau der Beiträge aller Sänger. >> Diashow Falkensteiner Minneturnier 2011. 2012 Beim siebten Minneturnier ging es um „Traumpaare des Mittelalters“: Um den Preis stritten Siegfried und Kriemhild (Gisbert Ostermann, Gerda Weinreich), Abaelard und Héloise (Frank Wunderlich, Claudia Heidl), Elisabeth und Ludwig von Thüringen (Eva Wachter, Sebastian Stüer), Eleonore von Aquitanien und der englische König Henry II. (Susanne Zindel, Wilfried Staufenbiel) sowei Tristan und Isolde (Hans Hegner, Dagmar Jahn). Letztere überzeugten mit Ihrer ebenso tragischen wie atemberaubenden Amour fou das Publikum schauspielerisch und gesanglich am meisten. Insgesamt war das Minneturnier eine überzeugende Ensembleleistung, an der auch die ganz unterschiedlichen Erzähler ihren Anteil hatten: Ursel Peters in bester Bardentradition, Knud Seckel als mittelalterlicher Epiker, Frank Limbach als sonor erzählender Mönch Dietrich von Apolda und Reinhold Schmidt als Oratorien-Tenor in Evangelisten-Manier. Am Ende des Abends huldigten alle Paare und Akteure gemeinsam mit der Ougenweide-Vertonung des Mechthild-von-Magdeburg-Textes "Dy Minne" der Zauberkraft der Liebe, live übertragen vom MDR Fernsehen. Da war der ganze Burghof voller Sang und Klang. 2013 Beim achten Minneturnier war alles anders: Sein oder Nichtsein war die Frage. Die Stiftung trat nicht mehr als Veranstalter auf und hatte vorerst keine Möglichkeit einer finanziellen Unterstützung. Man wählte das Motto "Bleiben oder Scheiden - Lieder von Abschied und Wiederkehr". Die Veranstaltung wurde durch Spenden und Sponsoren finanziert, alle Akteure traten ohne Gage auf. Im Wettbewerb sangen Holger Schäfer, Claudia Heidl, Knud Seckel, Ursel Peters, Frank Wunderlich, Thomas Schallaböck und Olaf Casalich. Ehrengäste waren das Vorjahres-"Traumpaar" Dagmar Jahn und Hans Hegner. Nachdem Frauenlob und Stempfel am Anfang vermuteten, es würden überhaupt keine Sänger auftreten, trudelten die Meister so nach und nach ein und machten das ganze schließlich zu einem rauschenden Abschiedsfest, bei dem auch manche Träne verdrückt wurde - spätestens bei der vorher schon so oft gesungenen Hymne "Alles geht dahin, große Lust und große Leiden...." Sieger wurde Ougenweide-Veteran Olaf Casalich, auf Platz 2 kam Knud Seckel, Platz 3 ging an Holger Schäfer. 2014 Dank Crowdfunding und Unterstützung von mehr als 30 privaten Spendern und Firmensponsoren - angeregt durch Olaf Friedersdorf aus Ziepel, der laut eigener Aussage beim Sängerstreit auf der Burg Falkenstein „einige der schönsten Stunden seines Lebens“ zubrachte - fand 2014 das 9. Minneturnier unter dem Motto "Wünsche werden wahr" statt. Als Solist gewann Holger Schäfer aus Adelebsen den Preis, der ihm in seiner Sammlung von Auszeichnungen noch fehlte. Er beeindruckte vor allem mit einem zärtlich-erotischen Lied aus der Feder des Steiermarker Tausendsassas Ulrich von Liechtenstein. Als Duo wurden Thomas Schallaböck (Salzburg) und Christine Zienc (Hannover) ausgezeichnet, sie widmeten sich mit Hingabe einem Tagelied des Heinrich von Morungen: Der schmerzvolle Abschied des Ritters von seiner Dame war deutlich spürbar. Einer fehlte, der sonst immer den Ton angab: Lothar Jahn, der künstlerische Leiter, hatte sich das Bein gebrochen. Meister Frauenlob, sonst immer ganz der böse Criticus, überraschte das Publikum mit einer Joe-Cocker-Adaption. Und auch die Harzhexen stimmten ein Lied an. 2015 Das 10. Falkensteiner Minneturnier ging am 12./13. September 2015 über die Bühne. Aufgrund des Vereinsjubiläums des Förderkreis Konradsburg fand die Hauptveranstaltung am Samstagabend ausnahmsweise auf der nahe gelegenen, ebenfalls zu Falkenstein gehörigen Konradsburg statt. Es ging um den Minnesänger Tannhäuser, der als Zuspätgeborener keine Chance mehr hatte, am legendären Sängerkrieg auf der Wartburg teilzunehmen. Zum Glück fand er an diesem Abend einen anderen Sängerkrieg. Und was für einen: Alles stand im Zeichen SEINER Lieder! Sieger wurden Hans Hegner (Berlin, Hauptpreis) und Manfred Hartl (Österreich, Publikumspreis). Im Wettbewerb standen außerdem Frank Wunderlich, Nairolf Liederbolt und Olaf Casalich. Sie alle sangen bei allerbestem Wetter Lieder vom Tannhäuser. Das Musiktheater Dingo mit Meister Frauenlob und Henker Stempfel, dem Minneschüler Konradin sowie Hexen und Spielleuten sorgte für beste Unterhaltungr. Als Ehrengast war die Vorjahressiegerin Christine Zienc zu erleben, der Tannhäuser selbst wurde von Holger Schäfer verkörpert. 2016 2016 war das Turnier wieder auf dem Falkenstein und wurde von der Stiftung "Dome und Schlösser in Sachsen-Anhalt" unterstützt. Thema war "Der Sang der alten Mauern – Burgen und Klöster, Dome und Schlösser in Sachsen-Anhalt". Doppelsieger war Robert Schuchardt, er erhielt den Preis der Burgherrin und des Publikums. Olaf Casalich, Knud Seckel, Thomas Schallaböck, Frank Wunderlich und Robert Schuchardt stellten auf unterschiedlichste Weise die Bauwerke und ihre Geschichte vor. Von der Theaterszene mit dem gestrengen Frauenhasser Thomas von Aquin (Schallaböck) bis hin zum lustigen Vers-Epos (Schuchardt), vom historisch versierten Vortrag (Wunderlich) bis hin zur scherzhaft-skurrilen Übertreibung (Casalich). Knud Seckel bezog sogar eine Sängerin aus dem Spielleute-Ensemble ins gefühlvolle Tagelied zu Ehren der Neuenburg mit ein (Dagmar Jahn). Umrahmt wurde das Ganze durch ein Schauspiel aus der Romantik: Ludwig von der Asseburg übernimmt vor 200 Jahren die Burg Falkenstein, damals ein heruntergekommes Gemäuer, umrankt von Gestrüpp. Er hat zunächst keine Freude an dem neuen Anwesen, doch Joseph von Eichendorff (Holger Schäfer) öffnet ihm mit Gedichten und Liedern den Blick für die Schönheit der Burg und ihrer Geschichte. 2017 Das 12. Falkensteiner Minneturnier fand am 1.7.2017 auf der Konradsburg statt. Erstmals waren nur Frauen im Wettbewerb angetreten: Das Motto lautete "Frauenminne, Mädchenlieder, Weibsgesang". Fünf Kandidatinnen waren dabei: Christine Zienc (Hannover), Klara vom Querenberg (Erfurt), Noemi La Terra (Dresden), Karina Benalcázar (Salzburg) und Korydwenn (Wolfhagen). Siegerin wurde Korydwenn aus Wolfhagen - sie erhielt sowohl den Preis der Jury als auch den Publikumspreis. Im Rahmenprogramm gab es eine Lesung aus dem "Frauenbuch" des Ulrich von Liechtenstein über mittelalterlichen Geschlechterkrieg mit Claudia Heidl und Holger Schäfer am Samstag. Am Sonntagmorgen um 11 Uhr folgte das Konzert "Es stunt ein frouwe alleine - Der weibliche Blick auf die Minne" mit Musiktheater Dingo. Im Anschluss gab es eine hoch interessante Abschlussdiskussion mit den Musiker/innen und Sänger/innen. Die Leitung hatte Prof. Dr. Angelica Rieger (Universität Aachen), die eine gute Einführung in die Geschichte der Trobairitz beisteuerte. 2018 Zum 13. Minneturnier "Die Traurigkei der Troubadoure" waren Sängerinnen und Sänger spanischer, französischer, italienischer und deutscher Herkunft geladen, die in der Lage sind, diese Musik und diese Sprache in authentischer Form wiedergeben. Die Interpreten waren: Domitille Vigneron, Iván López, Noemi La Terra, Thierry Cornillon und Wilfried Staufenbiel. Der vielfach preisgekrönte deutsche Minnesang-Interpret Knud Seckel war als Vermittler und Dolmetscher mit dabei. Der Hauptpreis ging an Domitille Vignero fon "Flor Enversa", sie ist leidenschaftliche Sängerin der okzitanischen Sprache, wobei sie sich auf der Fidel begleitet. Der Publikumspreis ging an Iván López. Er kommt eigentlich aus der Rockmusik ("The X"), zur mittelalterlichen Musik kam der Sänger mit der ungewöhnlich hohen Stimme im spanischen Ausnahme-Ensemble "Evo", das maßgeblich durch die Trobador-Liedbearbeitungen der 2008 verstorbenen spanischen Sängerin Maria Lafitte beeinflusst wurde. 2019 Beim 14. Falkensteiner Minneturnier ging es um die Auseinandersetzung mittelalterlicher Sänger mit ihrer Umwelt und ihrer Gesellschaft. Berühmt ist das Bild von Walther von der Vogelweide, der auf einem Stein sitzt und mit Grausen über die Gewalt und Bosheit in seiner Zeit nachdenkt. Sein Lied "Ich sâz ûf eime steine" gab der Veranstaltung das Motto, es wurde auch von allen Interpreten gemeinsam angestimmt werden. Solche Weltklagen gehörten ebenso zum Repertoire der Sänger wie knallharte Satire, drastische Alltagsschilderungen und moralische Ermahnungen der Mitmenschen. Im Wettbewerb traten fünf Sängerinnen und Sänger gegeneinander an. Es waren Ursel Peters (Berlin), Dagmar Jahn (Hofgeismarl), Holger Schäfer (Göttingen), Thomas Schallaböck (Salzburg) und Reinhold Schmidt (Kassel). Siegerin wurde Ursel Peters, die mit einem Lied von Wizlaw von Rügen und einem Klassiker von Walther von der Vogelweide begeisterte. Der Publikumspreis ging an Holger Schäfer. 2022 Am 16.7.22 fand nach zweijähriger corona-bedingter Pause auf Burg Falkenstein das 15. Minneturnier statt, Thema: „Die Rückkehr der Minnesänger – Das Turnier der Sieger“. Da es sich bereits um das 15. Turnier handelt, traten zum Jubiläum nur Gewinner der bisherigen Turniere auf: Da zwei Akteure kurz vor dem Turnier erkrankten, änderte sich die Besetzung kurzfristig. Es sangen Korydwenn (Wolfhagen), Olaf Casalich (Hamburg), Knud Seckel (Alsbach), Thomas Schallaböck (Salzburg) und Jochen Faulhammer (Kassel). Ehrengast war die Siegerin des letzten Turniers Ursel Peters (Berlin). Den Rahmen stellte wieder das Musiktheater Dingo mit seinen Spielleuten, Chor, mit Henker Stempfel, Meister Frauenlob und den Harzhexen. Doppelsieger wurde Knud Seckel mit einer geschickten Mischung aus einem zarten Minnelied mit Harfenklang und einem mitreißenden Tutti-Stück. Auch das Rahmenprogramm war gut gewählt: Zunächst begeisterte Thomas Schallaböck mit einem liebevollen Rückblick auf 15 Jahre Minneturnier. Am Sonntag erinnerten Ursel Peters, Detlef Gardemin und Lothar Jahn an den 2017 verstorbenen Minnesang-Interpreten Hans Hegner, der immer wieder in Falkenstein zu hören war und dabei drei Preise errang. Gefördert wurde die Veranstaltung 2022 vom Bundesmusikverband Chor und Orchester im Rahmen seines Programmes "Impuls". Konzeption und Gesamtleitung aller Veranstaltungen: Dr. Lothar Jahn >> www.lothar-jahn.de >>> DIREKTKONTAKT ZUM KÜNSTLERISCHEN LEITER: Dr. Lothar Jahn, 0178-8156697 >> Unterkünfte in Falkenstein und Umgebung hier. >> Website Burg Falkenstein |
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