Foto Schagai
MINNE-MARCUS MAG'S MONGOLISCH

Nicht weniger als „die musikalische Apokalypse“ kündigen Schagai auf ihrer Website an. Wer sich jetzt schon fürchtet, sollte lieber mal ins Vier-Song-Demo hereinhören, das das Ergebnis dieser deutsch-mongolischen Gemeinschaftsarbeit ist. Von Weltuntergangsstimmung keine Spur!

Die fünf unakopalyptischen Reiter (zwei Bayern, drei Mongolen) bieten einen mit asiatischen Klängen farbenprächtig angereicherten, aber  grundsoliden Rock-Sound auf Moll-Basis mit gruftig-tiefen Vocals und erdigem Sound. Von wegen krumme Rhythmen oder schräge Skalen: Riffs und Breaks liegen genau dort, wo das westliche Ohr sie erwartet, und kommen stets präzise und punktgenau! Allein die Pferdekopfgeige, die mongolische Oboe Bischgur und das Hackbrett sorgen in diesem Umfeld für Verblüffung, wobei sie sich ebenso organisch ins rockige Klangbett einfügen wie die ungewohnte Sprache.

Deutsches Mastermind der Produktion ist der Gaißacher Teufels-Spielmann Marcus van Langen, das "Enfant terrible" der Minnesänger-Szene, immer schon von Herzen auch den harten Rhythmen zugetan. Er scheint sich mit seinen mongolischen Kumpels sichtbar wohlzufühlen scheint. Von seinem Trip in die Mongolei, bei dem er die internationale Co-Produktion vorbereitete, brachte er unvergessliche Erinnerungen mit, die Stoff für mindestens drei Romane böten. Und die Motivation, das Projekt weiter voranzutreiben! Der erste Überraschungs-Auftritt, nach nur kurzer Bühnenprobe, gab ihm recht: Der zupackende Mongolen-Rock kommt an. Schagai sucht nun Auftritte für 2012. Zwischendurch wird übrigens auch mal deutsch gesungen: Es hat schon großen Charme, wenn der mongolische Bass in gebrochenem Deutsch seiner aufdringlich-anhänglichen Ex klarmachen möchte, das nichts mehr läuft: „Vorbei ist vorbei“ heißt der skurril-schöne Anti-Lovesong mit Kultpotential. (lj)

> Interessierte Veranstalter wenden sich an: Heckenreiter-Schallplatten (0179-4528798) und www.schagai.com.