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Minnesang.com Dr. Lothar Jahn Guderoder Weg 6 34369 Hofgeismar 05671-925355 E-mail an Minnesang.com CDS ZU EINZELNEN MINNESÄNGERN: WALTHER VON DER VOGEL- WEIDE Saget mir ieman: waz ist Minne? Knud Seckel, die Ioculatores, Hans Hegner, Poeta Magica, Ougenweide, Dulamans Vröudenton: Sie alle widmen sich mit Hingabe dem bekanntesten Minnesänger. Die CD-Länge wird voll ausgeschöpft. > Hier bestellen für 15 € plus 3 € Versand. WALTHER VON DER VOGEL- WEIDE Bären- gaesslin Die Musiker um Michael Korth und Johannes Helmrath haben Pionierarbeit geleistet. Auf diesem doch sehr kurzen Album finden sich 10 Waltherlieder in einer eher kargen, bewusst nicht-"klassischen" Interpretation, die noch den Geist des 70er-Jahre-Folk atmet. > Bei Amazon bestellen. NEIDHART VON REUENTAL Ensemble für frühe Musik Augsburg Die Augsburger mit ihrer legendären Neidhart-Sammlung: Sinnenfroh und zupackend zugleich, ein Muss für Neidhart-Freunde! > Hier bestellen für 15 € plus 3 € Versand. MÖNCH VON SALZBURG Paul Hof- haimer Consort 17 Stücke des vielseitigen und lebensfrohen Sängers aus dem 14. Jahrhundert: vom fröhlichen Herbstlied über die "Vasenacht" bis zu St. Martins Freuden. Eine gute Übersicht! > Hier bestellen für 15 € plus 3 € Versand. MÖNCH VON SALZBURG Bären- gässlin 14 Lieder des Mönchen, weit lockerer interpretiert als bei der Walther-CD des Ensembles. Highlights sind die Falkenlied-Parodie, das fröhliche Minnelied "Ich han in ainem garten gesehen" und der Weihnachtsklassiker "Joseph..." als Ausklang. > Bei Amazon bestellen. WIZLAW VON RÜGEN "Wizlaw, der Verführer" Musik- theater Dingo Diese CD mit 11 Wizlaw-Liedern entstand zum Wizlaw-Singspiel des Musiktheaters. Deshalb sind die Lieder alle in neuhochdeutsch zu hören. Wer sich daran nicht stört, bekommt einen recht umfassenden Einblick in das vielseitige Schaffen Wizlaws. > Hier bestellen für 15 € plus 3 € Versand. OSWALD VON WOLKEN- STEIN: Frolich, zärtlich, lieplich... - Ensemble Unicorn Michael Posch und sein Ensemble bieten vor allem Herausragendes bei der Umsetzung der mehrstimmigen Stücke Oswalds. Tolle Stimmen, schlüssige Arrangements. Herausragend: Das herrlich groovende Anfangsstück "Vil lieber grüesse" mit dem tollen Tenor Hermann Oswald! > Hier bestellen für 15 € plus 3 € Versand. OSWALD VON WOLKEN- STEIN Ensemble für frühe Musik Augsburg Auch die Begegnung mit Oswald ist den Augsburgern gut gelungen - die CD bietet ein breites Spektrum vom geistlichen Sang über die Minne bis zum Sauflied. > Bei Amazon bestellen. OSWALD VON WOLKEN- STEIN Andreas Scholl: Songs Of Myself Der Weltklasse-Countertenor und Bariton gewinnt Oswald eine sanfte, betörende Seite ab. Vergisst man das Bild, das man sich von dem Haudegen gemacht hat, wird er einem hier direkt ein wenig sympathisch. > Bei Amazon bestellen. |
BIBLIOTHEK DER MINNESÄNGER Chronologisch geordnet DER VON KÜRENBERG (um 1150/1160) Er repräsentiert den donauländischen Minnesang, der noch nicht vom französischen Einfluss geprägt ist, aber schon ritterlich-adlige Poesie darstellt. Er ist Schöpfer des bekannten Lieds vom Falken. Kennzeichnend ist die Form des Wechsels zwischen Frauen- und Männerstrophen, in denen beide an verschiedenen Orten wie zu einander, aber nicht miteinander sprechen. > Wikipedia DER BURGGRAF VON REGENSBURG (um 1160/1170) Er wird zum "donauländischen Minnesang" gerechnet, steht inhaltlich und formal dem von Kürenberg sehr nah. Bei ihm darf die Frau in ihren Strophen noch unbefangen ihre Sehnsüchte äußern, stellt sich in Gegensatz zu den gesellschaftlichen Normen. > Wikipedia MEINLOH VON SEVELINGEN (um 1160 - 1180) Er ist bereits auf dem Weg zur strengeren formalen Form, unreine Reime werden in viel geringerem Maße verwandt als bei anderen Zeitgenossen. Er lebte nahe Ulm. > Wikipedia DER BURGGRAF VON RIETENBURG (um 1180) Er betont erstmals den "veredelnden Wert des Singens und Dienens" (Brackert: Minnesang). Der Reimpaarvers wird durch vielschichtigere, wenn auch noch recht einfache Reimschemata ersetzt. Er ist wahrscheinlich ein Verwandter des Burggrafen von Regensburg. > Wikipedia DIETMAR VON AIST (2. Hälfte des 12. Jh.) Er stammt aus Oberösterreich. Erste Schritte hin zum "hohen Sang": Die früher üblichen Einzelstrophen werden zu Liedern zusammengefasst. Der "Natureingang" wird schon als Mittel der Gefühls-Schilderung benutzt. Auch das erste überlieferte deutsche Tagelied stammt von ihm. > Wikipedia KAISER HEINRICH (1165 - 1197) Ebenfalls ein Dichter des Übergangs - ob's wohl wirklich der Stauferkaiser Heinrich VI (1165 - 1197) war? Oder doch einer "seiner" Hofsänger, die im Auftrag dichteten? Er verwendet jedenfalls bereits die Form der Kanzone, das Motiv des ungelohnten Minnedienstes tritt ebenfalls auf. > Wikipedia FRIEDRICH VON HAUSEN (ca. 1150 - 1190) Der erste "echte" Minnesänger, der die provenzalische Trobadordichtung aufnimmt und mit eigenen Mitteln umwandelt: der komplizierte Strophenbau, aber auch Themen französischer Minnelieder werden mit eigenen Worten und Gedanken gefüllt. Der unerwiderte Dienst, die Appelle zum Maßhalten, die Spiritualisierung der Herrin - alles Merkmale des "hohen Sangs" finden sich bei dem Sänger vom Oberrhein. Bekanntestes Lied: sein Kreuzlied über Herz und Leib, die gegeneinander kämpfen. > Wikipedia HEINRICH VON VELDEKE (ca. 1140 - 1190) Der Dichter des Aeneasromans verwendet ebenfalls bereits die Kanzonenform. Er stammt aus dem niederländischen Limburg. Seine Lyrik besticht durch kraftvolle, individuell beobachtete Naturbilder. Leichte, versöhnliche Anflüge von Ironie und eine heitere Grundstimmung prägen seine Lieder. > Wikipedia RUDOLF VON FENIS-NEUENBURG (letztes Viertel des 12. Jh.) Beständiger Dienst und unerfülltes Werben prägen die schmerzvollen Lieder des Schweizer Sängers. Er erträgt den Dienst duldsam, Befriedigung und echten Lebenssinn scheint ihm das aber nicht zu geben. Der französische Einfluss ist bei ihm sehr stark. > Wikipedia ALBRECHT VON JOHANNSDORF (letztes Viertel d. 12. Jh.) Die Kreuzfahrerthematik nimmt einen großen Platz in seinem Schaffen ein. Minnedienst und Kreuzfahrerdienst sind bei ihm kein Gegensatz: Der Kreuzfahrer zieht für seine Herrin und in Gedanken an sie gen Jerusalem. Ansonsten schickt er sich nicht in den unerwiderten Minnedienst, er sucht von Herzen die Zuneigung der verehrten Dame. Er ist in Dokumenten aus dem Raum Passau und Bamberg präsent. > Wikipedia HARTMANN VON AUE (ca. 1180 - 1205) Vom Dichter der Artusromane sind gerade mal 17 Lieder überliefert. Diese sind interessant, da sie im Widerspruch zum Ideal des hohen Sangs stehen. Anstatt sich ergeben dem Dienst für die Herrin hinzugeben, beklagt er, dass er keine Erhörung findet, sich ihr aber nicht enziehen kann. In seinem berühmten "Unmutslied" propagiert er, lieber sein Glück bei einfachen Frauen zu suchen, die die ihnen entgegen gebrachte Zuneigung erwidern. Seine Herkunft lässt sich über den Raum Süddeutschland hinaus nicht genauer festmachen. > Wikipedia HEINRICH VON RUGGE (Ende 12. Jh.) Der Sänger aus dem Tübinger Raum war einer der Propagandisten des Kreuzzuges. Für ihn gibt es keine Zweifel an der Richtigkeit des Kampfes: Selbst die Herrin sagt sich bei ihm von dem los, der in der Heimat bleiben will, um seine Dienste bei ihr zu verrichten. Unter Rugges Namen ist auch eine Kontrafaktur von Bernard de Ventadorns "Lerchenlied" überliefert - sie verbindet die französische Melodie mit einem Doppelmonolog in Donauländischer Tradition. > Wikipedia BERNGER VON HORHEIM (Ende 12. Jh.) Sechs Lieder sind von dem Sänger aus dem Rheinland überliefert, in der er sich als Meister der Form und der raffinierten Struktur zeigt. Mit seinen kunstvoll, aber auch ein wenig gekünstelt wirkenden Strophen nimmt er die raffiniert ornamentalen Gebilde vorweg, wie sie Mitte des 13. Jh. ein Konrad von Würzburg fertigen wird. Sein "Lügenlied" wurde stilprägend. > Wikipedia HARTWIG VON RAUTE (Ende 12. Jh.) Von dem Sänger aus dem bayrisch-oberösterreichischem Raum sind nur wenige, in Einzelstrophen überlieferte Lieder erhalten. Im Gegensatz zur Mäßigung, Zucht und Sublimierung vieler Zeitgenossen, ist bei ihm aber das erotische Drängen zur Angebeteten deutlich spürbar. Er weiß ja, er muss sich zurückhalten - doch er bekennt sich wenigstens zum Begehren. > AEIOU VON WISSENLOH (wahrscheinl. Ende 12. Jh.) Vom Sänger "von Wissenloh" (= Wiesloch bei Heidelberg) sind vier Tagelieder im Stil der altprovenzalischen "Alba" überliefert, die das traurige Erwachen nach einer verbotenen Nacht schildern. Manche datieren ihn aufgrund einer Analogie zu einem Text von Winterstetten erst in die 2. Hälfte des 13. Jh. - dies ist jedochaufgrund des Sprachtons, der engen Beziehung zur französischen Tradition und der ungekünstelten Form eher unwahrscheinlich. REINMAR VON HAGENAU (Wende 12./13. Jh.) (= "Reinmar, der Alte") Er führt die Schilderung des entsagungsvollen Minnedienstes zu ihrer höchsten Blüte. Eine geradezu masochistische Lust am Leiden zieht sich durch seine Werke, die vom erfolglosen Streben nach der Gunst der Herrin handeln. Er stammt wahrscheinlich aus dem Elsass und wirkte am Babenberger Hof in Wien, wo er für Walther von der Vogelweide eine Art Lehrer, später aber auch Kontrahent war. > Wikipedia WALTHER VON DER VOGELWEIDE (ca. 1170 - 1230) Er ist heute der bekannteste der Minnesänger. Eine große Zahl von Minneliedern ist überliefert, leider nur sehr wenig Notenmaterial, die meisten Melodien wurden per Kontrafaktur oder aufgrund der Meistersinger-Überlieferung erschlossen. Er ist Schöpfer von Meisterwerken wie "Under der linden". "Ich saz uf eime steine" und dem "Palästinalied", dem heute wohl bekanntesten Lied des Mittelalters. Walther ist der einzige Sänger, der es bei Minne- und Spruchgesang zur Meisterschaft brachte. Seine Herkunft ist ungeklärt, er wirkte in Wien, auf der Wartburg, in Meißen und im Umkreis von Otto IV. aus Braunschweig. Sein Grab ist in Würzburg. > Wikipedia WOLFRAM VON ESCHENBACH (ca. 1190 - 1220) Der wahrscheinlich aus der Nähe von Ansbach stammende Dichter des "Parzival", "Willehalm" und "Titurel" hat wenige Lieder geschrieben, zumeist Tagelieder. Diese Gattung, die in Spannung zum Hohen Sang steht, weil sie von der heimlichen Erfüllung der Liebe in einer verbotenen Nacht zwischen Ritter und Herrin spricht, kommt bei ihm zur vollen Blüte. Er war lange im Umkreis von Landgraf Hermann von Thüringen zu finden. > Wikipedia NEIDHART "VON REUENTAL" (ca. 1180 - ca. 1240) Neidhart ist ein Meister der lyrischen Form, füllt aber das Minnelied mit neuen Inhalten: Das pralle dörfliche Leben wird in drastischen Farben gemalt, Zwistigkeiten zwischen Rittern und "Dörpern" nehmen großen Raum in seinem Schaffen ein, außerdem führte er mit seinen Mutter-Tochter-Liedern die Gattung des "chanson de toile" zu deutscher Blüte. Es gibt viele unter seinem Namen überlieferte Lieder mit Notation, die Forschung vermutet viele Nachahmer seines Stils ("Pseudo-Neidhart"), die sich mit seinem Namen schmücken. Er stammt aus Bayern und wirkte später in Österreich. > Wikipedia ULRICH VON SINGENBERG (erstes Drittel 13. Jh.) Der Schweizer Minnesänger ist ein Mann der Mäßigung, der sich als Schüler Walthers sieht und seine Klage über den Niedergang des höfischen Sangs fortführt. Er stellt sich den Trends seiner Zeit zu Parodie und Ironie entschieden entgegen und hält fest an den Traditionen höfischer Selbstrepräsentation. > Wikipedia OTTO VON BOTENLAUBEN (ca. 1190 - 1245) Der Sänger aus Henneberg in Franken hat sehr unterschiedliche Lieder in seiner langen Schaffenszeit hinterlassen. Ähnlich wie bei Wolfram von Eschenbach sind vor allem die Tagelieder Ottos von hoher Bedeutung. Doch bei ihm lehnen sich die Liebenden nicht gegen die gesellschaftlichen Zwänge auf, der Wächter und mit ihm die Stimme der "Vernunft" behält die Oberhand.> Wikipedia DER MARKGRAF VON HOHENBURG (ca. 1200 - 1245) Nur wenige Lieder sind von diesem Dichter aus der Oberpfalz überliefert, ein Teil auch unter anderen Dichternamen. Am bekanntesten ist sein Tagelied in Dialogform zwischen Herrin und Wächter: Dieser fordert sie dazu auf, den bei ihr liegenden Ritter zu wecken, damit der sich rechtzeitig in Sicherheit bringen kann. Doch die Herrin will sich nicht von dem Geliebten trennen. > Wikipedia HILTBOLT VON SCHWANGAU (1. Hälfte 13. Jh.) Von diesem schwäbischen Sänger gibt es Lieder, die in den Frühformen des Minnesangs wurzeln, aber auch Werke, die die Neidhartschen parodistischen Impulse aufnehmen: So sein Tanzlied, dass eine Minne-Preisung der Herrin im Reinmar-Stil mit einem tänzerischen Refrain kontrastiert, in dem die schönen Tänzerinnen Elle und Else gelobt werden. > Wikisource DER TUGENDHAFTE SCHREIBER (1. Hälfte 13. Jh.) Der tugendhafte Schreiber gilt als Teilnehmer beim Sängerkrieg auf der Wartburg, dort ist er in mehreren Handschriften erwähnt und auch auf dem Bild in der Manessehandschrift ist er zu sehen. 12 Minnelieder sind ebenfalls in der Handschrift überliefert, er hat sogar Mendelssohn zu einer Komposition inspiriert. Man vermutet eine Identität mit Henricus Scriptor, dem Schreiber des Landgrafen Hermann von Thüringen. > Wikisource BURKHART VON HOHENFELS (zw. 1220 und 1240) Der Sänger aus dem Bodensee-Raum beherrscht die klassischen Formen und Traditionen, öffnet sich jedoch auch dem Stilwandel - weg vom Verharren in der Klage, hin zum Sinnlich-Derben und Tänzerischem. > Wikipedia MECHTHILD VON MAGDEBURG (ca. 1207 - 1282) In den Handschriften des deutschen Minnesanges finden sich keine weiblichen Autoren. Allerdings gibt es in der deutschen Mystik eine große Poetin, die sehr stark vom Minnesang beeinflusst wurde: Mechthild von Magdeburg wird deshalb nicht zu Unrecht als "Minnesängerin Gottes" bezeichnet. > Wikipedia VON OBERNBURG (wahrscheinlich 13. Jh.) Sämtliche Lieder des Von Obernburg sind konventionelle Minneklagen, in denen die Minnebemühungen und deren Vergeblichkeit in mehreren Varianten besungen werden. Sein schmales Werk, das insgesamt 20 Strophen auf sieben Liedern verteilt umfasst, ist nur in der Großen Heidelberger Liederhandschrift, dem Codex Manesse, überliefert. Zu welcher Obernburg er gehört, ist nicht belegt. > Wikipedia GOTTFRIED VON NEIFFEN (zw. 1230 und 1255) Gottfried von Neiffen (geb. in der Nähe von Urach, Stammsitz Burg Hohenneuffen) ist ein Meister der Sprache und der Form. Er jongliert mit Reimen und raffinierten sprachlichen Gebilden, ohne dass dies bei ihm aufgesetzt und artifiziell wirkt, sondern stets Leichtigkeit und Grazie ausstrahlt. Er greift die alten Muster und Themen auf, ohne eigene neue Inhalte zu prägen, bringt sie jedoch in neue, interessante Formen. > Wikipedia KRISTAN VON HAMLE (um 1225) Einer der wenigen Minnesänger aus dem Thüringer Raum. Er stellt sich in die Tradition des großen Heinrich von Morungen. Berühmt ist sein Gedicht über den Anger, der genussvoll den Schritt der Herrin spürt und den der Minnesänger sich zum Verbündeten machen möchte, um das Herz der Angebeteten zu gewinnen. Eine merkwürdige Variation und Fortspinnung des üblichen "Natur-Eingangs" der Minnelieder. > Wikisource ULRICH VON LICHTENSTEIN (ca. 1220 bis 1275) Vom Sänger aus der Steiermark sind ca. 60 Lieder überliefert. Er fügte seine Lieder auch in ein größeres Epos, der pseudobiografischen Erzählung "Frauendienst" ein, ein tragikomisches Don-Quichotte-Epos des Minnesang. Er verarbeitet und zitiert die Klassiker des Minnesangs wie Reinmar und Walther. Origineller sind seine tänzerischen Lieder, die die Schönheit der sommerlichen Landschaft mit dem Glück erfüllter Liebe verbinden. > Wikipedia TANNHÄUSER (ca. 1210 - 1270) Der Tannhäuser parodiert wie Neidhart von Reuental die traditionellen Formen des Minnesangs, doch fehlt ihm die Bitterkeit Neidharts. In seinen Frühlingsliedern herrscht ein beschwingter, fröhlicher Unterton vor. Eine Kreuzfahrt beschreibt er sehr realistisch, später beklagt er seinen gesellschaftlichen Abstieg. Auch ein Bußlied ist überliefert. Er ist ein Meister der langen Form des Leiches. > Wikipedia ULRICH VON WINTERSTETTEN (ca. 1240 - 1280) Der Sänger aus Winterstettenstadt (Oberschwaben) kommt aus dem Kreis um Burkhard von Hohenfels und Gottfried von Neifen - im Formalen wächst er gar über sie hinaus, das Spiel mit den Formen reizt ihn. Thematisch ist er originell, manchmal auch derb und sinnlich. Hier ist der Neidhart-Einfluss deutlich spürbar. > Wikipedia GEDRUT (Geltar) (Mitte 13. Jh.) In derben, handfesten, oft obszönen Strophen machte sich der fahrende Sänger Gedrut oder Geltar über die höfischen Künste der Minnesänger lustig. Er gilt als einer der Vertreter des "Gegengesangs" (Brackert), als Herkunft vermutet man Oberösterreich. > Wikipedia DER KOL VON NÜSSEN (zweites Viertel 13. Jh.) Wie Gedrut ist er ein typischer Vertreter des Gegengesangs, der sich seinen Spaß mit den hohen Herren und ihren Minneritualen macht. Berühmt ist sein Lied "Ich saz bî miner frouwen", in dem er die Hörer in die Irre lockt: Er beginnt mit eindeutig-zweideutigen Anspielungen, die er dann aber in harmlose Minneklagen überführt. Herkunft: wahrscheinlich Neunzen bei Zwettl/Niederösterreich. KONRAD VON WÜRZBURG (ca. 1225 bis 1287) Im Rahmen seiner Dichtungen nehmen die 25 Minnelieder zwar nur einen kleinen Raum ein, doch dabei wird er zum Virtuosen der Form. Thematisch führt er die alten Konventionen weiter, formal geht er weiter als jeder andere Dichter des Minnesangs, bis in die Künstlichkeit hinein. Ihm gelang z.B. ein Lied, bei dem sich jede Silbe einer Zeile auf eine Silbe in der Folgezeile reimt ("Swâ tac er- schînen sol zwein liuten"). > Wikipedia FRAUENLOB (Heinrich von Meißen) (ca. 1250 - 1318) Der aus Meißen stammende Dichter führt die Minnesangtradition fort, als hätte es die Parodisten und Kritiker nie gegeben. Wie viele Dichter fürstlichen Geblüts hält er an den Konventionen fest, aber er führt die Kunstfertigkeit und den "geblümten Stil" Konrads zur Vollendung. Er gilt als Begründer der Meistersinger-Tradition und wird auf dem Manesse-Bild als eine Art Schulmeister der Musikanten gezeigt (siehe Minnesang-Seite links oben). Der ungeheuer selbstbewusste Mann hielt sich für den größten Sänger aller Zeiten, der selbst Walther und Reinmar überragt. Er wirkte lange in Mainz, wo er begraben liegt. > Wikipedia REINMAR VON BRENNENBERG (Mitte 13. Jh.) Der "Brennenberger", lange im Dienste des Bischofs von Regenburg als Ministeriale, preist die edle Dame ganz im Stil der alten Meister, er liebt und leidet und beklagt den Tod der alten Meister von Reinmar über Walther bis hin zu Johannsdorf und Friedrich von Hausen. Er spricht vom Verfall der großen Kunst des Minnesangs. > Wikipedia SÜSSKIND VON TRIMBERG (zweite Hälfte 13. Jh.) Süßkind "der Jude" von Trimberg (nahe Kissingen) ist der einzige heute noch bekannte jüdische Dichter des Mittelalters aus dem deutschen Sprachbereich. Der fahrende Sänger hat mehrere Sangsprüche in der Tradition Walther von der Vogelweides hinterlassen, die aber auch alttestamentarische Einflüsse und Verweise auf jüdisches Leben beinhalten. > Wikipedia DER WILDE ALEXANDER (zweite Hälfte 13. Jh.) Der wilde Alexander, auch "Meister Alexander", liebte Texte voller Rätsel und dunkler Bilder und verwies auf die tieftraurige Tradition des Minnesangs bis Reinmar von Hagenau. Sein "Owe" - in der Jenaer Liederhandschrift mit Melodie überliefert - ist eines der traurigsten Minnelieder überhaupt, Frau Minne fordert darin eine Unbedingtheit der Liebe bis zum Tod. Eine Herkunft aus dem Alemannischen wird vermutet. > Wikipedia WIZLAW (VON RÜGEN) (ca. 1265 - 1325) Er ist der einzige überlieferte Minnesänger von der Ostseeküste, eine Identität mit dem Fürsten Wizlaw III. ist wahrscheinlich. Er ist kein Freund von Liedern, in denen sich der minnende Ritter lediglich entsagungsvoll an seiner Angebeteten verzehrt, seine Minnelieder haben teilweise einen deutlich erotischem Unterton. Es gibt knapp zwanzig mit Notation in der Jenaer Liederhandschrift überlieferte Lieder. > Wikipedia KRAFT VON TOGGENBURG (Anfang 14. Jh.) Der Schweizer ist ein Nachahmer Gottfried von Neifens, der aber einen eigenständigen Stil entwickelte. Berühmt ist das Bild in der Manessischen Liederhandschrift, das den Sänger als wagemutigen Kletterer zeigt, der zum Turmzimmer der weit über ihm stehenden Herrin hochkraxelt - freihändig. Sie lockt ihm mit dem Kränzelein, doch das ganze sieht so aus als würde die Leiter gleich umstürzen und das Minne-Werben bleibt so erfolglos, wie in den Liedern des Sängers. > Wikipedia DER MÖNCH VON SALZBURG (2. Hälfte 14. Jh.) Mehr als Hundert Lieder sind unter dem Namen dem Mönchen überliefert, etwa je zur Hälfte geistlicher und weltlicher Natur. Einige mutmaßen gar, er sei mit dem Erzbischof Pilgrim II identisch, der sich das Pseudonym gab, um über die Liebe zu schreiben. In seinem Falkenlied variiert er eines der ersten Motive des deutschen Minnesangs fort (siehe von Kürenberg), im "Kühhorn"-Lied beschreibt er die körperliche Liebe zwischen Magd und Knecht. > Wikipedia OSWALD VON WOLKENSTEIN (ca. 1377 bis 1445) Er ist der Letzte der Minnesänger. Er greift noch einmal um 1400 auf die Stilmittel einer verflossenen Epoche zurück, bringt sie zu neuer Vollendung und verbindet sie mit kompositorischen Neuerungen und deftigem Sprachwitz. Melodien, Texte, sogar mehrstimmige Sätze klaut er sich mit Guttenbergscher Dreistigkeit zusammen, trotzdem wirkt sein Gesamtwerk geschlossen und rund. > Wikipedia |
TROBADORS UND TROBAIRITZ ab 1100 Wilhelm IX. Herzog von Aquitanien Jauffré Rudel Marcabru Cercamon Rigaut de Berbezilh Peire d'Alvernha Bernart Marti Alfons II. von Aragon Giraut de Bornelh Bernart de Ventadorn ab 1150 Folquet de Marselha Raimbaut d'Aurenga Azalaïs de Porcairagues Beatriz de Dia Guillem de Berguedan oder de Berguedà Peire Vidal Gavaudan Raimbaut de Vaqueiras Gaucelm Faidit Arnaut Daniel Bertran de Born 13. Jh. La Castelloza Peire Cardenal Peire de Corbian Bertran d'Alamanon Guillem de Montanhagol Cerveri de Girona Guiraut Riquier Jehannot de Lescurel TROUVÈRES Adam de Givenchi Adam de la Halle (c.1240–88) Adenet Le Roi (c.1240–c.1300) Andrieu Contredit d'Arras († c.1248) Aubertin d'Airaines Aubin de Sézanne Audefroi le Bastart (fl. c1200–1230) Baudouin des Auteus Benoît de Sainte-Maure Blondel de Nesle (fl c.1175–1210) Carasaus Chastelain de Couci (fl. c.1170–1203; †1203) Chardon de Croisilles Chrétien de Troyes (fl. 1160s–80s) Colart le Boutellier Colart le Changeur Colin Muset (fl. c.1200–50) Conon de Béthune (fl. c.1180–c.1220; †1220) Coupart Dame de Gosnai Dame Margot Dame Maroie Ernoul Caupain Ernoul le Vieux Étienne de Meaux Eustache le Peintre de Reims Gace Brulé (c.1159-after 1212) Gaidifer d'Avion Gautier de Coincy (1177/8–1236) Gautier de Dargies (c.1170–after 1236) Gautier d'Espinal († before July 1272) Gertrude, Duchess of Lorraine (1205–1225) Gillebert de Berneville (fl c.1255) Gilles le Vinier Gobin de Reims Gontier de Soignies (fl. c.1180–1220) Guibert Kaukesel Guillaume d'Amiens Guillaume le Vinier (fl. c1220–45; †1245) Guillaume Veau Guiot de Dijon (fl c.1200–30) Guiot de Provins Henry Amion Henry le Débonnaire Henri de Lacy (1249–1311) Hue de la Ferté Hugues de Berzé (fl. c.1150–1220) Jaque de Dampierre Jacques Bretel Jacques de Cambrai Jacques de Cysoing Jacques le Vinier Jean Bodel Jean Renaut Jehan Bretel (c1200–1272) Jehan le Cuvelier d'Arras (fl. c1240–70) Jehan Erart († c1259) Jean le Roux Jehan de Braine Jehan Fremaux Jehan de Grieviler Jehan de Nuevile Jehan de Trie Jocelin de Dijon Lambert Ferri Lorris Acot Mahieu de Gant Mahieu le Juif Moniot d'Arras (fl c1250–75) Moniot de Paris (fl. c.1250–1278) Oede de la Couroierie Othon de Grandson Perrin d'Agincourt (fl. c.1245–50) Perrot de Neele Philippe de Remy (c.1205–c.1265) Pierre de Corbie Pierre de Molins Pierrekin de la Coupele Raoul de Beauvais Raoul de Ferier Raoul de Soissons (c.1215–1272) Richard de Fournival (1201–c.1260) Richart de Semilli Robert de Blois Robert de Castel Robert de Reims Robert de la Piere Simon d'Authie Sauvage d'Arraz Thibaut de Blazon Thibaut le Chansonnier (1201–53) Thierri de Soissons Thomas de Herier Vidame de Chartres Vielart de Corbie Walter of Bibbesworth SANGSPRUCHDICHTER um 1200: Spervogel, der Ältere (Herger, um 1180) Der junge Spervogel (um 1190) Gottfried von Straßburg 1. Hälfte 13. Jh.: Freidank Wernher von Teufen Reinmar von Zweter Bruder Wernher Der Marner Der Hardegger Rubin Mitte 13. Jh.: Der Gast Friedrich von Sunnenburg Von Buchein Reinmar, der Fidler Höllenfeuer Pfeffel Sigeher 2. Hälfte 13. Jh.: Boppe Albrecht von Haigerloch Der Goldener Der Guter Hermann Damen Der Meißner Rumelant von Sachsen Rumeland von Schwaben Der Unverzagte Zilies von Sayn Stolle um 1300 und später Johannes Hadlaub Johann von Ringgenberg Reinholt von der Lippe Der Ungelarde Der Utenheimer Regenbogen MEISTERSÄNGER ab 1400 Muskatblüt Bernkopf ("Frauenzucht") Hans Rosenplüt, „der Schnepperer“ Michael Beheim Hans Folz (Foltz) Zur Blütezeit um 1500 hatte Süddeutschland über 250 Meistersänger. ab 1500 Hans Sachs Jörg Wickram 1505-1562 ( Cyriacus Spangenberg 1528-1604 Wolfhart Spangenberg 1570-1636?, Adam Puschman: Breslau 1532-1600, Johann Spreng Peter Heiberger Paulus Freudenlechner Benedict von Watt Ambrosius Metzger LINK-SAMMLUNG Alte Musik Salzburg |