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Minnesang.com Dr. Lothar Jahn Guderoder Weg 6 34369 Hofgeismar 05671-925355 E-mail an Minnesang.com THE EUROPEAN TROBADORS: DAVIDE DI GIANNANTONIO Sieger beim 1. Europäischen Minnesänger-Wettstreit Davide Di Giannantonio wurde 1982 in Cuneo geboren. Er lernte die Gitarre autodidaktisch. Seit 2003 widmet sich Davide ganz der Musik des Mittelalters mit Schwerpunkt auf einstimmiger Musik und früher Polyphonie. Er studierte Oud bei Marco Cena and Mauro Basilio in Turin. Er studierten den gregorianischen Gesang bei Don Ezio Mandrile. Er begann das Studium der frühen mittelalterlichen Laute auf der Suche nach einem Stil fern der Techniken, die ab dem 14. Jahrhundert für das Instrument Gültigkeit gewannen. In Verbindung mit Prof. Joseph Baldassarre und inspiriert von Meistern wie Thomas Binkley fand er das Instrument und den Stil, nach dem er lange gesucht hatte. Neben seiner Tätigkeit als Solist musiziert er mit dem Ensemble Lilium Lyra. MARIÁN KREJCIK Publikumssieger beim 1. Europäischen Minnesänger-Wettstreit. Marián Krejcík wurde 1978 in der damaligen Tschechoslowakei geboren. Er studierte Jura an der Karlsuniversität in Prag. Während seines Studiums widmete er sich als Mitglied der bedeutendsten tschechischen Barockensembles (u. a. Ensemble Inégal, Collegium Marianum, Musica Florea, Trifolium Musicae) intensiv der authentischen Interpretation alter Musik. Unter der Leitung von David Eben nahm er als Mitglied der Schola Gregoriana Pragensis mehrere CDs auf. 2003 – 2007 studierte er Gesang bei Björn Waag an der Musik-Akademie in Basel, wo er im Juni 2007 sein Lehrdiplom mit Auszeichnung absolvierte. Marián Krejcík tritt regelmässig als Solist mit verschiedenen Orchestern auf (Sinfonietta Basel, Capriccio Basel, La Cetra, Musica Fiorita). Der frühen Musik widemete er sich in Zusammenarbeit mit dem tschechischen Ensemble Karmína. Beatrix (Britta Breuckmann) hat ihren Herzensmann erwählt: Davide di Giannantonio DER KÜNSTLERISCHE LEITER Geleitet und vorbereitet wurde die Veranstaltung von dem Hofgeismarer Musiker, Autor, Komponisten und Kulturmanager Dr. Lothar Jahn. Der promovierte Musikwissenschaftler Dr. Lothar Jahn wurde 1957 geboren und lebt in Hofgeimsar. Er entwickelt seit vielen Jahren Stücke und Szenenfolgen, die historische und zeitkritische Stoffe mit passender Musik verbinden. Beim Sängerwettstreit war er auch als Musker auf Saiteninstrumenten dabei und leitete die Darbietungen des Spielleute-Ensembles mit Musikern aus ganz Europa. >> Kontakt zum Künstlerischen Leiter: Dr. Lothar Jahn, Guderoder Weg 6, 34369 Hofgeismar, 05671-825355, E-Mail. Dr. Lothar Jahn gratuliert dem Publikumssieger Marián Krejcik DIE CD ZUM FESTIVAL Zum Festival erschien eine CD im Verlag der Spielleute mit fast allen Mitwirkenden. Zu hören sind: 01 Salonic - Flor Enversa (Raimbaut de Vaqueiras) 02 Kaisergruß - Dagmar Jahn (Walther) 03 Hêr keiser sît ir willekommen - Frank Wunderlich & Musiktheater Dingo (Walther) 04 Omnes gentes plaudite – Karmina (Guillaume de Dole) 05 D’eissa la rason qu’ieu seulh - Thierry Cornillon (Peirol) 06 Ma joie premeraine/Ich denke under wilen - Knud Seckel (von Hausen) 07 Ich saz űf eime steine - Hans Hegner (Walther) 08 Gewan ich ze minnen - Christoph Mächler (Rudolf von Fenis) 09 Cedit frigus hiemale - Marian Krejcik & Karmina 10 A chantar - Davide Di Giannantonio & Lilium Lyra (Beatriz de Dia) 11 Serail – Irrlichter 12 Hêr keiser - Frank Wunderlich (Walther) 13 Owê – Dulamans Vröudenton mit Thomas Schallaböck (Morungen) 14 Kalenda Maya – Triskilian (Raimbaut de Vaqueiras) 15 La taverne, c’est toujours bien - François Bourcheix & Les Derniers Trouvères (Carmina Burana) 16 Freut iuch wolgemuoten kint - Holger Schäfer (Neidhart) 17 Celum non animum - Musiktheater Dingo mit Flor Enversa, Frank Wunderlich und Holger Schäfer (Carmina Burana) 18 Fabuleux Héritage - Les Derniers Trouvères > CD bestellen für 15 Euro plus 3 Euro Versand per Mail. Minnesänger Holger Schäfer, der Künstlerische Leiter Dr. Lothar Jahn und Dr. Ulf Hilger vom Stadtmarketing bei Vorstellung der CD zum Festival (PR-Foto Stadtmarketing Braunschweig). > Interessierte Veranstalter für ein weiteres Europäisches Minnesangfestival melden sich im Büro von Minnesang.com bei Dr. Lothar Jahn per Mail oder Telefon: 05671-925355, außerhalb Deutschlands bitte 0049-5671-925355 wählen! |
1. EUROPÄISCHES MINNESANG-FESTIVAL "Her keiser sît ir willekomen" Braunschweig - Sommer und Herbst 2009 |
MEDIENSPIEGEL FERNSEHEN ZDF-Bericht vom Europäischen Minnesänger-Wettstreit RTL-Bericht NDR-Bericht PRESSE "Das ist von den Dimensionen her die größte Herausforderung, der ich bislang gegenüberstand." Lothar Jahn spricht vom ersten Europäischen Minnesang-Festival. Organisiert wird die Veranstaltung der Stadt Braunschweig von Jahn. Zum Festival gehört auch ein Begleitprogramm mit Ensembles und Einzelkünstlern aus Frankreich, Tschechien, Deutschland und England. Hessisch-Niedersächsische Allgemeine 15.10.2009 > "Das Ziel ist die absolute Innigkeit" TAZ 15.7.2009 (Onlinefassung) Mit einer Mixtur aus Fakten, dramatischen Begebenheiten und mittelalterlicher Musik wusste Karsten Wolfewicz zum Auftakt des Euroäischen Minnesang-Festivals in der Braunschweiger Dornse zu begeistern. Wech ein praller Bilderbogen mit Intrigen, Feldzügen, Alltagsszenen, Liebeshändeln, persönlichen Verwicklungen. Braunschweiger Zeitung 17.10.2009 Die Harmonien sind für heutige Ohren oft gewöhnungsbedürftig. Und die Mehrheit der Zuhörer dürfte nur einen kleinen Teil der Texte verstehen. Der Faszination mittelalterlicher Musik tut das keinen Abbruch. Das beweist das große Interesse an dem noch bis zum Sonntag laufenden europäischen Minnesang-Festival in Braunschweig. Die niedersächsische Stadt bietet mittelalterliche Vergangenheit - als Heimat Ottos IV. (1175-1218), des einzigen deutschen Kaisers aus dem Hause der Welfen. Auf Authentizität haben die Organisatoren bei den Veranstaltungsorten Wert gelegt. Mit dem Altstadtrathaus, der St.- Martini-Kirche und dem Dom St. Blasii wählten sie drei der bedeutendsten mittelalterlichen Gebäude Braunschweigs für die Konzerte aus. "Das sind ideale Umgebungen für die Auftritte", schwärmte der künstlerische Leiter Lothar Jahn. Der Musikwissenschaftler aus Hofgeismar und Betreiber der Internetseite www.minnesang.com ist ein fundierter Kenner der Materie. Ihn wundere es nicht, dass selbst im 21. Jahrhundert noch Musiker die mittelalterliche Tradition aufnehmen. "Weil die Melodien auf nur sehr einfache Weise und ohne jeden Rhythmus notiert wurden, bieten sie Platz für Interpretationen. Da ist Kreativität gefragt. Das reizt die Künstler." Mainpost 18.10.2009 > "Alte Liebe rostet nicht" Interview mit Holger Schäfer Die Zeit 18.10.2009 (Onlinefassung) Die Minnesänger priesen nicht nur die Frauen (wobei "Minne" nicht Liebe im heutigen Sinne meint; die besungene adlige Frau - tabu und unerreichbar - wurde lyrisch überhöht; sie waren auch Propagandisten ihrer Fürsten, meist geplagt von Karriereängsten. Ihre späten Nachfahren tragen meist lange, in das Mittelalter passende und zuweilen schon schüttere Haare. Der Abend ist nicht nur geprägt von ungewöhnlichen Klängen, sondern auch der Farbenpracht der langen Gewänder, die mit Stolz getragen werden. Mal traurig, mal nachdenklich, mal fröhlich - wenn sie von vollen Tischen am Hofe berichten - erzählen sie ihre Geschichten auf Mittelhochdeutsch, Englisch, Französisch und Italienisch. Hamburger Abendblatt 19.10.2009 Potter und Walters zelebrieren ihre Kunst ohne Hast, ihre Musik scheint die zeitliche Dimension aufzuheben, die musikalischen Phrasen zerschweben in der romanischen Domarchitektur, nur gelegentlich wird Leidenschaft durch stimmliche Akzente angedeutet. Dann wieder die fremdländisch faszinierenden, fast suggestiv wirkenden Töne, wie aus einer anderen Welt kommend. Braunschweiger Zeitung 20.10.2009 Also, wenn ich Kaiser Otto wäre, ich hätte in der Nacht nach dem Braunschweiger Sänger-Wettstreit in der Martini-Kirche zwei gut gebaute Landsknechte vor dem Schlafgemach des Italieners postiert. Denn wie der junge Mann mit dem volltönenden Namen Davide Di Giannantonio zartgliedrig in die Saiten seiner Laute griff, mit seinem klaren Tenor inbrünstig Lust und Schmerz des Singens besang und hernach mit seinem jungenhaften Lächeln und einem herzigen Aufschlag seine großen dunklen Samtaugen zur Verlobten des Kaisers hinauf... Jedenfalls: Am Ende überreichte ihm jene Beatrix zart errötend den Lorbeerkranz. Obacht: Otto! Die Harmonien sind für heutige Ohren oft gewöhnungsbedürftig. Und die Mehrheit der Zuhörer dürfte nur einen kleinen Teil der Texte verstehen. Der Faszination mittelalterlicher Musik tut das keinen Abbruch. Braunschweiger Zeitung 19.10.2009 Mit einem Gastspiel des britischen Startenors John Potter ist am Sonntag das europäische Minnesang-Festival in Braunschweig zu Ende gegangen. Mit rund 1500 Zuhörern seien die Erwartungen der Veranstalter um die Hälfte übertroffen worden, sagte Ulf Hilger vom Braunschweiger Stadtmarketing. Als Höhepunkt habe sich ein Sängerwettstreit in der mittelalterlichen St.-Martini-Kirche erwiesen. Bild 19.10.2009 HÖRFUNK > Deutschlandradio Kultur ("Fazit") 18.10.2009 > HR 4, Interviews mit Holger Schäfer und Lothar Jahn, 17.10.2009 > Radio Okerwelle, diverse Sendungen > Radio Antenne Niedersachsen 17.10.2011 > WDR Tonart 22.10.2009 > Radio Aena, Sondersendung zum Europäischen Minnesangfestival VIDEOS Minnesänger-Wettstreit in St. Martini Querschnitt Feuerschau im Sommer mit den Merseburger Zaubersprüchen John Potter: El tens diver quant vei palier Les Derniers Trouvères: Toujours l'Amour Die Irrlichter/Lux Aeterna: Serail (mit Feuerschau) Karmína: Plangiamo quel crudel Triskilian/Lux Aeterna: Eno sagrado en vigo mit Feuerschau |
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Braunschweig erinnerte zum 800-jährigen Krönungsjubiläum von Kaiser Otto IV. im Jahr an die große Tradition des Minnesangs. Kaiser Otto, aufgewachsen unter Troubadouren am Hofe seines Onkels Richard Löwenherz und ein Förderer der Künste, wurde im Oktober durch Auftritte von Sängern und Musikanten aus ganz Europa geehrt. Höhepunkte waren neben dem Europäischen Minnesänger-Wettstreit die Konzerte von Karmina, Les Derniers Trouvères und Flor Enversa. Finale war ein Meisterkonzert mit John Potter im Braunschweiger Dom. Veranstalter war das Stadtmarketing Braunschweig, die Künstlerische Leitung lag in der Hand von Dr. Lothar Jahn, der die Veranstaltung in enger Zusammenarbeit mit Dr. Ulf Hilger vom Stadtmarketing konzipierte. >> Alle Fotos: Anne König, vielen Dank!
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Interessierte Veranstalter für ein 2. Europäisches
Minnesangfestival melden sich im Büro von Minnesang.com bei Dr.
Lothar Jahn per Mail oder Telefon: 05671-925355, außerhalb Deutschlands bitte 0049-5671-925355 wählen!DAS SOMMERPROGRAMM: MINNE MEETS...
Das Minnesang-Festival begann im Sommer mit einem herrlichen Eröffnungs-Wochenende mit dem Wettbewerb "Minne meets" und deutschen Mittelalterkünstlern, sowie einer fulminanten Feuerschau. Der Wettbewerb bei bestem Kaiserwetter ging bis spät in den Abend, 18 Teilnehmer versuchten die Gedanken der Hohen Minne mit zeitgemäßer Musik und unserem Liebensempfinden in Verbindung zu bringen. Siegerin wurde Madeleine Sauveur mit einem Chanson über eine Mann, den sie nicht kennt, aber durchs Fenster beobachtet und sich in ihn verliebt. Der Publikumspreis ging an Janko vom See mit seiner Ballade "Herz aus Stein".
Tags drauf spielten Größen der deutschen Mittelalterszene auf: In der ganzen Stadt gab es Minnesang und Spielmannsklang zu hören. Mit dabei waren Die Irrlichter, Triskilian, Kleine Sekunde, Musiktheater Dingo, Holger Schäfer, Janko vom See, Frank Wunderlich, Arundo und Mayenfogel. In den Zubringerzügen zur Stadt begrüßten Wildwuchs die Minne-Touristen. Höhepunkt war ein halbstündiges Finale auf dem Domplatz, bei dem die Musiker gemeinsam mit der Feuergruppe Lux Aeterna auftraten.
Viel Publikum im Sommer bei "Minne meets..." auf dem Domplatz. DAS HERBSTPROGRAMM: MINNE PUR Im Herbst folgten Auftritte mit namhaften Künstlern aus Frankreich, England, Österreich, Tschechien, Italien, der Schweiz und Deutschland. Karsten Wolfewicz: Der Minnesänger und der Kaiser Do 15.10.2009, 20 Uhr, Vortrag und Konzert im Altstadtrathaus Der Rezitator, Sänger und Multi-Instrumentalist Karsten Wolfewicz untersuchte die Hintergründe der Beziehung zwischen Walther von der Vogelweide und dem Welfenkaiser Otto IV.: Er überzeugte mit einer faszinierenden Innenschau der Geschichte, versetzte sich und das Publikum in die handelnden Personen und die dramatischen Geschehnisse Ende des 12. und Anfang des 13. Jahrhunderts hinein. Dazu spielte er diverse mittelalterliche Instrumente und entbot Walthers Kaisergruß "Her keiser - sît ir willekomen", der auch als Motto des Festivals dient. Karmína: Dy mynne ist gut Fr 16.10.2009, 19 Uhr, Konzert im Altstadtrathaus Die tschechische Gruppe Karmína wurde Anfang der Neunziger Jahre als Vokal- und Instrumental-Ensemble in Prag gegründet. Der künstlerische Leiter ist Miroslav Sekác (geb. 1951). Das Ensemble widmet sich seit einigen Jahren verstärkt dem Minne- und Trobadorgesang. In Braunschweig zeigte das "Mittelalter-Orchester" beide Seiten seines Könnens. Im ersten Teil standen Trobador- und Minneklänge aus Frankreich, Spanien und Deutschland im Mittelpunkt der raffinierten Arrangements, im zweiten Teil gab es zupackende spätmittelalterliche Musik aus Tschechien. Les Derniers Trouvères: L'amour et la vie Fr 16.10.2009, 21 Uhr, Konzert im Altstadtrathaus Les Derniers Trouvères aus Paris ziehen durch Frankreich und Europa. Die Gruppe wird geleitet von der Sängerin Marie Milliflore, die das Ensemble 1992 gemeinsam mit dem Lautenspieler Roland Deniaud gründete. Zum Klang der Fidel, der Mandora, des Dudelsackes oder der Harfe singen sie, was Barden, Trobadors, Trouvères und Minnesänger sangen und erzählten, mit Übertragungen ins heutige Französisch. Die Liedtexte werden meist von Florian Lacour und Roland Deniaud, zwei Mediaevisten, übertragen und nachgedichtet. Die Trouvères wählen eine expressive, vitale und theatralische Darstellungsweise, punktgenau, frech und äußerst charmant, mit zupackenden Refrains in herrlichem Chorgesang, die schon an Popmusik erinnern. Flor Enversa: L'art des troubadours Sa 17.10.2009, 15 Uhr, Konzert im Dom St. Blasii Die französische Gruppe Flor Enversa (benannt nach einem Lied des Trobadors Raimbaut d'Aurenga) möchte die feierliche und poetische Atmosphäre an den Höfen Südfrankreichs im 12. und 13. Jh. wiederbeleben. Sie singt von der Liebe, der Freude und dem Leid in der alten Sprache “langue d’oc” zu tieftraurigen und subtilen Melodien. In Trio-Besetzung bringen Domitille Vigneron (Fidel, Gesang), Olivier Féraud (diverse Saiteninstrumente, Gesang) und Thierry Cornillon (Gesang, Psalter und Flöten) die einstimmig überlieferten Lieder in improvisatorisch entwickelten Arrangements neu zum Klingen. Ihre zurückhaltenden Interpretationen bestechen durch Hingabe und Innigkeit. Ihr Konzert im Dom vor beeindruckender Kulisse im leichten Nachmittagssonnenschein war ein Moment der Kontemplation, wie ein Gruß aus längst vergang'ner Zeit. Der 1. Europäische Minnesänger-Wettstreit Sa 17.10.2009, 20 Uhr, St. Martini Die größte Veranstaltung des Festivals war der erste Europäische Minnesänger-Wettstreit, bei dem der "European Trobador 2009" gekürt wurde. 500 Zuschauer lauschten gebannt sieben Sangeskünstlern aus ganz Europa, bis schließlich der Sieger feststand: Sein Name ist Davide Di Giannantonio aus Italien. Der Publikumspreis ging an Marián Krejcík aus Tschechien. Der Europäische Minnesänger-Wettstreit lud ein zu einer Zeitreise ins 13. Jahrhundert: Die Braunschweiger feiern ihren Kaiser (Reinhold Schmidt, Foto links), der nach dem langen Streit um die Krone endlich fest im Sattel sitzt, mit einem großen Sängerstreit in der Kirche St. Martini, die Ottos Vater Heinrich, der Löwe, erbauen ließ. Empfangen wurden der Kaiser und die Sänger durch Walther von der Vogelweides Kaisergruß - zunächst durch die Sängerin Dagmar Jahn (Foto rechts) feierlich von der Empore im strahlenden Sopran angestimmt, dann von Walther-Darsteller Frank Wunderlich mit großem Chor fortgeführt. Kaiser Otto nahm die Huldigung dankbar und mit Rührung entgegen. Folgende Teilnehmer waren nach Braunschweig gereist: Thierry Cornillon aus Südfrankreich, der mit ganz zurückhaltenden Liedern in okzitanischer Sprache überzeugte, und Christoph Mächler aus der Schweiz, der vor allem mit der A-cappella-Version von Walthers "Ich saz uf eime steine" beeindruckte. Als Meister der Minneklage entpuppte sich der Österreicher Thomas Schallaböck, der zwischendurch aber auch ein Tänzchen hinlegte. Zupackend, in Begleitung seiner Spielleute "Derniers Trouvères", ging Francois Borcheix an seine Lieder heran, er spielte seine Stärken als Chanson-Sänger gekonnt aus. Der deutsche Teilnehmer Holger Schäfer ging in die Extreme: Eine bestürzend traurige Wehklage Morungens konterkarierte er mit einem Mailied von Neidhart zum Mitsingen. Davide Di Giannantonio eroberte das Herz der edlen Beatrix (Britta Breuckmann, Foto links) mit einem tieftraurigen Minnelied aus weiblicher Feder: Es war das berühmte "A chantar" der Beatriz de Dia. Auch er setzte bei seinem zweiten Auftritt einen völlig anderen Akzent: von der internationalen Spielleuteschar schwungvoll begleitet, bot er harsche Kritik an der kirchlichen Obrigkeit in mitreißend tänzerischem Gewand mit "Licet eger" aus der Liedersammlung "Carmina Burana" dar. Aus der selben Sammlung stammte das erste Minnelied des Publikumssiegers Marián Krejcik: Mit beeindruckendem Bassbariton stimmte er "Dulce solum", die bittere Klage an Frau Venus an, die dem Sänger jede Lebensfreude nahm. Etwas leichter wirkte das Blondel-Lied "Se savoient", das noch Hoffnung auf Erfüllung der Liebe ließ - hier setzte er einen gekonnten Akzent, in dem er schmachtend den Henker Stempfel (Bernd Bonnet) ansang, der in direkter Nähe der Sänger auf Fehlverhalten der Kandidaten wartete. Dazu befugt war er durch die edlen Herren bei Hofe, die von der Balustrade aus zusammen mit dem kaiserlichen Paar das Geschehen kommentierten: der sängerkriegs-geschulten Landgraf Hermann von Thüringen (Peter Will) und seinen Begleitern Walther von der Vogelweide (Frank Wunderlich) und Wolfram von Eschenbach (Hans Hegner). In ihren Dialogen wurden auch die geschichtlichen Hintergründe der Lieder und der Wirkungszeit Ottos verdeutlicht. Dafür gab es am Ende viel Applaus - für die Sänger und Instrumentalisten genauso wie für Hofstaat und Henker. Das Publikum zeigte sich sichtlich beeindruckt von der lebendigen Präsentationsform. |
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"Trobadors und Minnesänger": Konzert mit Knud Seckel So 18.10.2009, 11 Uhr, Altstadtrathaus Seit 1986 beschäftigt sich Knud Seckel intensiv mit Früher Musik. Seit 2001 tritt er als Minnesänger und Erzähler auf und ist seit 2002 Leiter des Ensembles "Minnesangs Frühling". 2007 (Spangenberg) und 2009 (Burg Trifels) wurde er Doppelsieger beim Minnesänger-Wettstreit, präsentiert von Karfunkel und www.minnesang.com, 2008 gewann er das Falkensteiner Minneturnier. Seit 2008 ist er mit einer abendfüllenden Interpretation des Nibelungen-Liedes auf Tournee. In Braunschweig zeigte er kompetent und sehr nachvollziehbar die Bezüge zwischen der Musik der Trobadors und der Minnesänger auf - vom allerersten Troubadour, Ottos Ur-Ur-Großvater Wilhelm IX. von Aquitanien, bis hin zu Oswald von Wolkenstein. Er wurde musikalisch begleitet von Susanne Seckel, die auf diversen Flöten brillierte. Britischer Startenor: John Potter im Dom So 18.10.2009, 14 Uhr, Meisterkonzert im Dom St. Blasii Zum Abschluss des Festivals gab es ein Meisterkonzert im Dom: Der britische Tenor John Potter sorgte für eine geradezu mystische Atmosphäre, als er unverstärkt in den gigantischen Räumlichkeiten Lieder aus Ottos Zeit sang, die das Dreieck Frankreich - England - Deutschland miteinander verbanden. Seine stimmliche Brillanz verband sich mit den zarten Harfentönen der einfallsreich und stilsicher musizierenden Begleiterin Jan Walters. Die hall-reiche Akustik kam vor allem den sakralen Stücken und den unendlich traurigen Troubadour- und Minneliedern entgegen, die fast weltentrückt im gedehnten Tempo vorgetragen wurden. Dabei ließen sich auch interessante Interpretationsvergleiche machen: Hatte Davide di Giannantonio das kirchenkritische "Licet eger" aus den Carmina Burana frech-satirisch vorgetragen, so wurde es in Potters verinnerlichter Version zum Appell an die Kirchenoberen, zur klösterlichen Demut zurückzukehren. Meisterhaft war die Interpretation eines der ergreifendsten Trobadorlieder überhaupt: Gace Brulés "Biaus m’est estez" brauchte den Vergleich mit der legendären Version von Thomas Binkleys Studio für Frühe Musik aus den 60er Jahren nicht zu scheuen. Des Minnesängers Absicht, aus echtem Leid unendliche Schönheit zu kreieren, wurde hier gleichsam schmerzhaft wie beglückend nachvollziehbar. Gut gewählt war auch die Hommage an Richard Löwenherz, an dessen Hof Otto IV. einst den Sang kennen und lieben gelernt hatte: Sein Klagelied über die Gefangenschaft auf Burg Trifels gehört zu den betörendsten Werken des hohen Mittelalters. Potter und Walters, die zu Anfang und Ende singend und spielend den Dom durchwanderten und dabei den Raum auf vielfältige Weise zum Klingen brachten, setzten am Ende noch einen anrührenden Akzent: Eine Improvisation aus Walther-Fragmenten, die mit dem berühmtem Palästinalied begonnen hatte, klang aus mit dem Kaisergruß, der auch als Motto des gesamten Festivals gedient hatte. So stand am Schluss des Konzertes wie auch der gesamten Veranstaltungsreihe noch einmal jenes "Her keiser, sît ir willekomen", das am Vorabend aus vielen Kehlen in St. Martini erklungen war, das schon im Sommer auf dem Domplatz von Dagmar Jahn mit klarem Sopran zur beeindruckenden Feuerschau gesungen worden war und auch den Vortrag von Karsten Wolfewicz als roter Faden durchzogen hatte. Ja, dieser Kaiser war nach 800 Jahren wieder hochwillkommen in der Löwenstadt und viele waren dankbar, für den kulturellen Funken, den er neu entfacht hatte. Das Publikum, das aus ganz Deutschland nach Braunschweig gekommen war, bedankte sich deshalb mit viel Applaus. Das gesamte Festival mit seinen durchweg gut besuchten Konzerten und vielen intensiven Momenten erfuhr eine erfreulich interessierte und warmherzige Aufnahme. |